Das Elend der Wanderwege

Die Lektüre eines Artikels, den Gerhard Fitzthum 2003 geschrieben hat mit dem Titel " Das Verschwinden der  Wege" - nachzulesen auf

www.wanderforschung.de hat mich motiviert, endlich mein schon lange währendes Unbehagen aufzuschreiben.

 

Seit Jahren ärgere ich mich über die Qualität der Wanderwege im Schwarzwald. Angefangen hat dieser Ärger auf einer Wanderung auf dem hochgepriesenen Westweg von Pforzheim nach Basel: Forstautobahnen durch die Produktionsgebiete der Forstwirtschaft ersetzen auf langen Strecken, vor allem im Nordschwarzwald, genussreiche Wanderpfade, das Balancieren auf breiten gewölbten Forststraßen belastet die Füße einseitig, frisch geschotterte Forststraßen fügen dem Wanderer zusätzliche Pein zu etc.

Das war 1997. Inzwischen ist der Westweg als Qualitätswanderweg zertifiziert - hat sich etwas zum Positiven geändert ?

Zwar hat der Schwarzwaldverein mit großzügiger Unterstützung staatlicher Geldgeber inzwischen ein einheitliches Markierungssystem im ganzen Schwarzwald durchgeführt und durchgesetzt - gegen die Existenz manch regionaler Markierungen -

die Qualität eines Großteils der Wanderwege lässt nach wie vor zu wünschen übrig: neue breite Forstautobahnen auch heute noch, wie im Gebiet der Prechtaler Schanze, ein immer noch zu hoher Anteil von geschotterten Wanderwegen, zerstörte Wanderwege wegen aktueller "Holzentnahmemaßnahmen" der Forstverwaltung, Deklarierung und Ausdehnung von "Waldschutzgebieten", in denen das Verlassen der markierten Wege verboten ist, nachdem zuvor die alte Wegeführung auf die Forstautobahnen gelenkt worden ist, Hochglanzmarkierungen, denen eine entscheidende Information  fehlt: der Hinweis, dass man den Wanderweg irrtümlich verlassen hat - die Franzosen  benutzen dazu ein Kreuz, das an einen Baum gemalt wird; Herausgabe von Wanderkarten ( 1:35000), die die Wanderer auf von der Forstverwaltung erwünschte Wege zwingen sollen, da eine Abbildung des Wegenetzes nicht mehr vorhanden ist, ein Vergleich mit einer normalen 1 : 25 000 Karte des Landervermessungsamtes enthüllt diesen Skandal , Entfernung von Markierungen, um Wanderer daran zu hindern, ein bestimmtes Ziel zu erreichen - Beispiel Weg vom Kreuzweg zum Köhlgarten: die alten Wegweiser aus Holz vergammeln, will man trotzdem auf den Gipfel, muss man auf open-bike-map gehen, dort sind die Weg eingetragen, weil die Montainbiker sich um den Unwillen der Forst-und Naturschutzbehörden nicht kümmern,etc.etc.

 

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